Eine Hüterin bzw. ein Hüter zu sein ist hart. Nicht nur stellen wir uns im Destiny 2-Universum den größten Gefahren der Menschheit, sondern wir leiden unter diversen Fehlentscheidungen seitens Bungie.
Dieser Artikel soll nicht manipulativ wirken, er soll keinen Spieler aufgrund seiner Leidenschaft zu Destiny kritisieren, vielmehr spricht hier ein Destiny-Fan der große Angst um sein Spiel hat.
Jede Season das Gleiche
Machen wir uns nichts vor, jede Season ist der gleiche Inhalt unter anderem Namen. Was in Season 12 und 13 der „Kryphtolith-Köder“ und der „Feuerprobenhammer“ war, ist in der „Season of the Splicer“ der „Spleißer-Panzerhandschuh“. Wie innovativ. Jedes dieser drei Items soll uns dazu zwingen Rüstungen und Waffen durch nervige Missionen und Aktivitäten zu erspielen.
Die Idee hinter diesen Items und Aktivitäten mag Potenzial haben, jedoch sieht man sich an den Aktivitäten sehr schnell satt. Waffen und Rüstungen, die in den Override-Missionen erspielt werden können, sind ohne die passenden Perks meist nur Mittelmaß. Von den Bossen mit unnötig langen Schadensphasen will ich hier erst gar nicht anfangen. Eine riesige Enttäuschung.
Was ist mit der Story Bungie?
Destiny war nie ein Spiel mit einer herausragenden Geschichte. Doch die wenige Story war interessant. Was ist die Dunkelheit? Woher kommt die Schar, Gefallenen, Kabale und Vex? All diese Fragen haben uns motiviert weiter Destiny zu spielen. Die meisten Fragen wurden beantwortet und haben dennoch weitere aufgeworfen. Eine ideale Grundlage für ein erfolgreiches Spiel.
Doch es musste anders kommen. In den Seasons 12, 13 und bisher auch 14, wurde die Hauptgeschichte viel zu schnell und lückenhaft aufgearbeitet.
Achtung mögliche Spoiler!
Eine Kabal Kaiserin, die den mächtigen Imperator Calus stürzen konnte, tritt den Rückzug an nur weil ihr Champion gegen uns den Kürzeren gezogen hat? Das Volk, welches die Hüter beinah komplett vernichtet hat?
Ähnlich verhält sich die „Season of the Splicer“, welche bisher keinerlei Rede wert ist. Die „endlose Nacht“ wirkt nicht wie eine ernst zu nehmende Bedrohung und ist schlichtweg belanglos.
Eine Story zum mitfiebern bzw. eine wirkliche Bedrohung, ähnlich wie bei Ghaul, Oryx oder Crota, wäre eine Überlegung wert.
PvP leidet
Mit dem DLC „Beyond Light“ („Jenseits des Lichts“), kamen wir zum ersten Mal mit der Dunkelheit in Kontakt. Durch die neuen Fähigkeiten, genannt Stasis, wurde das Gameplay in Destiny 2 deutlich verändert.
Für die PvE-Aktivitäten ist Stasis eine gelungene Innovation, für den Schmelztiegel eine Plage. Gegner einzufrieren, ist in einem PvP-Modus ein absolutes Tabu. Es ist aktuell unmöglich ein PvP-Match zu finden, ohne dass 10 von 12 Spielern Stasis nutzen. Stasis muss angepasst werden, sodass andere Fähigkeiten eine Alternative darstellen.
Fehlende Karten
Was zeichnet den Schmelztiegel in Destiny 2 sonst noch aus? Richtig, das Gameplay und die herausragenden Karten. Doch beides ist auf einen Tiefpunkt angekommen. Den Grund für ersteres lest ihr weiter oben. Der zweite Aspekt ist so einfach das er schnell korrigiert werden könnte – Maps.
Der Schmelztiegel hat seit über 600 Tagen keine neuen PvP-Maps mehr erhalten. Es werden ihm sogar noch welche weggenommen (siehe „Vostok“ etc.). Die letzte Map die ins Spiel hinzugefügt wurde, war das „Fragment“ im Oktober 2019.
Gebt der Community neue Maps und wenn es keine neuen sein können, holt Klassiker aus Destiny 1 zurück ins Spiel. Die Hüter werden es euch danken.

Bugs und Glitches
Ein Spiel von der große Destiny’s darf zwischendurch Bugs und Probleme haben. Die Häufigkeit macht es aus. Aktuell stören zahlreiche Bugs oder Balancing Probleme den Spielfluss.
Bugs, wie fehlende oder falsche Lootdrops am Ende eines „Lost Sectors“ bilden hier nur das geringste Problem. Weiterhin klagen Spieler über Abstürze und Anzeigefehler.
Mods aus dem Artefakt werden nach kurzer Zeit deaktiviert oder generft weil sie zu mächtig sind. Ausrüstung wie die neuen Jäger Exotics „Sternverschlinger-Schnuppe“ wurden vom „Vault of Glas“-Day One ausgeschlossen, weil sie zu viel Schaden verursachen. Werden die Items vorher überhaupt getestet, Bungie?
Seit der Veröffentlichung von Season 14 am 11. Mai 2021, gab es drei Hotfixes bzw. Updates.
- Update 3.2.0 (11. Mai 2021)
- Hotfix 3.2.0.0 (14. Mai 2021)
- Hotfix 3.2.0.1 (18. Mai 2021)
Am kommenden Dienstag erwartet uns mit Update 3.2.0.2 sogar Nummer vier innerhalb von nur 2 Wochen. Spieler der alten Konsolengenerationen müssen teilweise Stunden warten, nur, um ein Hotfix kopieren zu können. Schließlich gehen die Spieler offline, weil sie keine Zeit mit Warten verschwenden möchten.
Spieleentwicklung während einer Pandemie, ist schwierig. Dennoch muss so etwas besser und reibungsloser funktionieren.
Besinnung zu alter Stärke
Als sich Bungie von seinem Publisher Activision getrennt hat, war die Freude in der Community groß. Alle hofften auf eine Wiedergeburt von Destiny 2, Bungie kann seine eigenen Ideen verwirklichen. Nichts war der Realität ferner.
Mit dem Ausscheiden des Publisher fehlte vielen Hütern ein klarer Plan seitens Bungie. Die Erweiterung „Forsaken“ (2018) war der bisherige Höhepunkt in Destiny 2. Seither wünscht sich die Community qualitativ hochwertige Inhalte bzw. Inhalte die ihnen eine Langzeitmotivation geben. Lediglich eine grobe Roadmap für die nächsten Jahre mit zukünftigen Erweiterungen lässt Grund zur Hoffnung.
Und genau hier muss Bungie ansetzten. Das Saisonpass-Modell funktioniert in einem Destiny einfach nicht. Bringt vierteljährliche Kurzerweiterungen zurück, vergesst die Seasons. Gebt uns Missionen, wie „Vorzeichen“, „Omen“ etc. Die PvP-Community fühlt sich vergessen. Gebt ihr neue Maps, Modi und eine Perspektive. Spieler werden das zu schätzen wissen und werden dafür sogar tiefer in die Tasche greifen.
Ich hoffe sehr, dass Destiny zu alter Stärke zurückfinden kann. Es hat massig Potenzial, es muss nur genutzt werden. Ich wünsche allen Hüterinnen und Hüter weiterhin viel Spaß am Spiel und guten Loot.
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